VERA VON PETZINGER

HOLISTISCHE
MEDIZIN

Darmgesundheit – weit mehr als nur eine gute Verdauung

“Gesundheit beginnt im Darm”, ist ein bekanntes Sprichwort. Inzwischen weiß nahezu jeder, dass unsere Darmgesundheit an unser Mikrobiom gekoppelt ist.
Eine gestörte Darmflora (Mikrobiom) kann Ursache mannigfaltiger Erkrankungen sein.

Der Darm ist unser größtes Trennungsorgan zur Außenwelt und damit nimmt er eine zentrale Rolle in der Entgiftung ein. Nur ein gesunder Darm kann dieser Aufgabe vollends nachkommen.

Das Gleichgewicht unserer ca. 100 Billionen “Untermieter” kann allerdings leicht gestört werden. In der heutigen Zeit dürften insbesondere zunehmende Stress-Belastungen, Medikamente, als auch industriell verarbeitete Lebensmittel schuld an einem Ungleichgewicht sein. 

In Deutschland leiden inzwischen mehr als 400.000 Menschen an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung und jeder Zweite von uns muss damit rechnen, im Laufe seines Lebens an einer Darmerkrankung zu erkranken.

Die Aufgaben des Darms

  1. Entgiftung
  2. Stimulierung der Grundaktivität des Immunsystems
  3. Energieversorgung durch Resorption
  4. Regulierung des Wasser-, Mineralien- und Spurenelement-Haushalts
  5. Bildung von Hormonen und Vitaminen

Folgen eines gestörten Darm-Mikrobioms

Neben direkten Erkrankungen des Darms, begünstigt eine Fehlbesiedlung zahlreiche weitere Erkrankungen. Insbesondere Hauterkrankungen und auch entzündliche Erkrankungen werden z. B. durch einen gestörten Darm unterhalten. Bei folgenden Symptomen / Erkrankungen solltest Du auch an eine Fehlbesiedlung denken und diese ausgleichen:

  • Chronische Verdauungsprobleme (Blähungen, Durchfall, Verstopfung)
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa)
  • Histaminintoleranz
  • unreiner Haut, Akne
  • chronischer Müdigkeit, Erschöpfung, depressiven Verstimmungen
  • ständige Kopfschmerzen, Migräne
  • Rheuma, Gelenksbeschwerden
  • rezidivierenden Infektionen / Erkältungen
  • Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Übergewicht, welches auf diätetische Maßnahmen nur unzureichend anspricht
  • Insulinresistenz und Diabetes mellitus Typ II 
  • Fettleber
  • Krebserkrankungen

Länger anhaltende Dysbiosen können zum sogenannten löchrigen Darm, dem Leaky Gut, führen. Hier werden die Verbindungsstellen der Darmschleimhautzellen (Tight Junctions) zerstört und Gifte, Mirkoorganismen und Co können den Körper überfluten, da die Barrierefunktion gestört ist.

Wann ist unser Darm-Mikrobiom gestört?

Es gibt vorteilhafte und weniger vorteilhafte Bakterien, die unseren Darm besiedeln. Zudem gibt es auch unter den vorteilhaften Bakterien (Probiotika) zahlreiche verschiedene Stämme. Interessant zu wissen ist auch, dass Urvölker eine wesentlich größere Vielfalt an Bakterienstämmen aufweisen als der „Industriemensch“. 

Im Vergleich zu Urvölkern, die mit noch durchschnittlich 500 verschiedenen Stämmen aufwarten, ist das Mikrobiom des Industriemenschen auf nahezu die Hälfte geschrumpft. Untersuchungen konnten zeigen, dass eine hohe Vielfalt an Bakterienstämmen durchaus mit Gesundheit korreliert. Eine gesunde Ernährung sollte also darauf abzielen möglichst viele gute Bakterienstämme anzuzüchten. Diese Probiotika ernähren sich von Ballaststoffen (= Präbiotika). 

Schädigenden Einfluss auf unser Mikrobiom nehmen vor allem industriell verarbeitete Lebensmittel, Medikamente, Alkohol, Stress und auch Lebensmittel, die wir oft als sehr gesund einschätzen (s. u.). 

Jeder Mensch hat ein individuelles Mikrobiom

Lactobazillen, Bifidobakterien, Fimicuten, Clostridien, Provotella und E. coli – sie alle finden sich in unterschiedlichen Zusammensetzungen im menschlichen Darm, da sie durch Ernährung und Lebensstil beeinflusst werden. 

Um die eigene Darmflora zu optimieren hilft langfristig nur eine sinnhafte Ernährungsumstellung. Kurzfristig kann mit probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln nachgeholfen werden. 

Überlebenswichtige Symbiose

Der Mensch wäre ohne die Darmbakterien überhaupt nicht überlebensfähig. Wir profitieren von den Stoffwechselprodukten der Bakterien, die zum einen eine Schutzschicht für unsere Darmzellen bilden, zum anderen jedoch auch wichtige Funktionen im Stoffwechsel, Immun- und Nervensystem übernehmen. 

Gesunde Lebensmittel für gute Darm-Bakterien

Probiotika lieben Gemüse und Obst, da diese sehr viele Ballaststoffe enthalten. Sorten, die besonders viel Inulin enthalten, sind besonders gesund: Chicorée, Spargel, Pastinaken, Schwarzwurzel, Artischocken, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch. 

Resistente Stärke fördert die Darmflora ebenfalls. Abgekühlte Kartoffeln, grüne Bananen, grünes Blattgemüse, Kohl, Beeren und Nüsse unterstützen somit ebenfalls ein gesundes Mikrobiom. 

Fermentierte Lebensmittel bereichern Dein Mikrobiom ebenfalls. 

Je abwechslungsreicher Du Deine Ernährung gestaltest, desto besser. 

Vorsicht Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte

Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte enthalten zwar ebenfalls viele Ballaststoffe, jedoch ist bei diesen der relativ hohe Anteil an Anti-Nährstoffen zu berücksichtigen. Mit der richtigen Vorbereitung kannst Du diese Lebensmittel jedoch trotzdem für eine gesunde Ernährung nutzen. Durch Vorkeimen oder Fermentieren werden viele dieser schädlichen Substanzen abgebaut. 

Vollkornprodukte enthalten zudem Gluten, welches direkt die Darmschleimhaut schädigen kann. 

Nachtschattengewächse

Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Auberginen und Chili zählen zu den essbaren Vertretern, der ansonsten als giftig geltenden Nachtschattengewächse. 

In unserer Ernährung haben sie meist den Rang von Grundnahrungsmitteln und sind aus der Küche kaum wegzudenken. Sie enthalten jedoch Alkaloide, die als Auslöser für Entzündungen gelten. Das bekannteste Alkaloid ist sicherlich das Solanin aus Kartoffeln und Auberginen. 

Solanin hemmt die Cholinesterase, durch welche Reizimpulse zwischen den Nervenzellen abklingen und bereits geringe Mengen an Solanin schädigen die Darmschleimhaut. 

Ein weiteres Alkaloid sämtlicher Nachtschattengewächse ist Nikotin, welches Suchtpotential besitzt. Vielleicht essen wir deswegen so viele Nachtschattengewächse.

Des Weiteren enthalten Nachtschattengewächse Lektine. Lektine sind die natürlichen Abwehrstoffe und Antikörper der Pflanzen. Diese können ebenfalls direkt die Darmschleimhaut angreifen und so chronische Erkrankungen unterhalten. Insbesondere Autoimmun-Patienten sollten diesen Zusammenhang kennen. 

Lektine finden sich jedoch auch in Obst und Gemüse, Getreide und tierischen Lebensmitteln. Auch unsere menschlichen eigenen Antikörper sind letztendlich Lektine. Bei diesen müssen wir also etwas unterscheiden. 

Darmsanierung – wie korrekt durchführen?

Solltest Du Dich für eine Darmsanierung entscheiden, so gibt es veschiedene Möglichkeiten und Intensitätsgrade. Im Alleingang solltest Du diese nur machen, wenn Du relativ fit und belastbar bist. 

Bei vielen Darmsanierungen kommen auch toxinbindende Substanzen wie Zeolith, Bentonit oder Aktivkohle zum Einsatz. Beachte hierbei, dass diese Stoffe nicht nur Gifte, sondern u. U. auch Medikamente binden und damit zur Ausscheidung bringen können. Halte einen Sicherheitsabstand von 2 Stunden zu einer Medikamenteneinnahme unbedingt ein. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mind. 30 ml / kg Körpergewicht ist wichtig. 

Flohsamenschalenpulver wirken als Schleimstoffdrogen. Er bildet einen Schleim, unter welchem sich die angeschlagene Darmschleimhaut regenieren kann. Gleichzeitig wird die Darmwand jedoch auch durch die feinen Partikel gereinigt und Ablagerungen werden über den Stuhl ausgeschieden.   

Bei Zeolith- und Bentonit-Produkten achte darauf, dass die Partikelgröße sicherheitshalber nicht im Nanobereich liegt. Außerdem sollten die Produkte als „Medizinprodukt“ deklariert sein.

Unterstützend kommen Probiotika in Frage, Basis sollte jedoch immer eine natürliche, ballaststoffreiche Ernährung sein und besonders gut sind in diesem Zusammenhang auch fermentierte Lebensmittel. Hiermit meine ich nicht die probiotichen Joghurts aus dem Discounter, sondern möglichst selbst fermentierte Gemüse, wie Sauerkraut, oder selbsthergestellte Joghurts und Co.  

PS: Eine Giftbindung im Darm entlastet ebenfalls Deine Leber! Da Darm und Leber eng miteinander verbunden sind, macht eine gleichzeitige Leber- und Darmentgiftung Sinn. Deine Ernährung sollte „clean“ (also biologisch, keine industriell gefertigten Produkte) sein und meide Gluten, sowie oben erklärte Alkaloide. 

Weitere Quellen:

Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte/Therapeuten.
Die Inhalte von veravonpetzinger.de können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen.

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