VERA VON PETZINGER

HOLISTISCHE
MEDIZIn

Der hippokratische Eid: Ein zeitloser Leitfaden für Ärzte

Der hippokratische Eid ist eine der ältesten und bekanntesten Formeln der Ärztlichen Ethik. Im antiken Griechenland verfasst und nach dem berühmten Arzt Hippokrates von Kos benannt, hat dieser Eid im Laufe der Jahrhunderte unverändert an Bedeutung gewonnen. Doch was besagt der hippokratische Eid eigentlich, und warum bleibt er ein verpflichtender Aspekt der medizinischen Ethik, obwohl viele seiner Prinzipien im Laufe der Zeit angepasst wurden?

Grundlagen des hippokratischen Eides

Der hippokratische Eid, ursprünglich in ionischem Griechisch verfasst, besteht aus mehreren Teilen:

  1. Die Verpflichtung gegenüber Lehrern: Der Eid beginnt damit, dass Lehrlinge sich zur Erbietung und Unterstützung ihrer Lehrer verpflichten. Dabei geht es auch darum, den Lehrer als Vorbild anzuerkennen und dessen Familie als eigenen Angehörigen zu behandeln.
  1. Die Verpflichtung zur Heilung: In diesem Abschnitt schwören Ärzte, ihre Patienten nach bestem Wissen und Gewissen zu behandeln, wobei sie das Wohlergehen der Patienten in den Mittelpunkt stellen und individuellen Bedürfnissen Rechnung tragen.
  1. Der Schutz des Lebens: Der Eid fordert explizit, dass ein Arzt kein tödliches Gift verschreibt oder an einer Abtreibung mitwirkt. Damit drückt er die Bedeutung des Schutzes des Lebens aus und vermittelt das Verantwortungsbewusstsein, das Ärzte hinsichtlich des menschlichen Lebens haben sollten.
  1. Die Verpflichtung zur Wahrung der Privatsphäre der Patienten: Im hippokratischen Eid sind auch Vorschriften zur ärztlichen Schweigepflicht enthalten. Ärzte versprechen, dass sie Informationen, die ihnen im Verlauf der Behandlung anvertraut werden, vertraulich behandeln und nicht weitergeben.
  1. Die Verpflichtung zur Zurückhaltung und Selbstreflexion: Insbesondere verpflichten sie sich, die Grenzen ihrer Expertise anzuerkennen, keine Behandlung oder Aktion aus Eitelkeit oder Überheblichkeit durchzuführen und dies für das Wohl ihrer Patienten zuzulassen.

Die Bedeutung des hippokratischen Eides heute

Obwohl der ursprüngliche hippokratische Eid viele spezifische Anweisungen und kulturelle Referenzen enthält, die möglicherweise nicht mehr direkt auf die moderne Medizin angewendet werden können, bleibt die zugrunde liegende Absicht als ethischer Rahmen für die ärztliche Praxis relevant. Zu den zentralen Prinzipien des Eides, die nach wie vor eine wichtige Rolle spielen, gehören:

– Anerkennung der medizinischen Ausbildung und Wertschätzung der Lehrer

– Schutz des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit der Patienten

– Respektieren der Privatsphäre der Patienten und die vertrauliche Behandlung ihrer Informationen

– Beachtung der persönlichen Grenzen, fachlichen Kompetenz und Selbstreflexion im Umgang mit Patienten

Primum non nocere: Zuerst einmal nicht schaden

Bedeutung von „Primum non nocere“ in der Medizin

Das Prinzip „Primum non nocere“ soll die Priorität betonen, die Ärzte dem Wohl ihrer Patienten gegenüber jeglichen egozentrischen Interessen oder dem Wunsch, ihre Fachkenntnisse zu demonstrieren, einräumen sollen. Es legt nahe, dass ein sorgsam handelnder Arzt in erster Linie darauf bedacht sein sollte, Patienten keinen Schaden zuzufügen und mögliche Risiken abzuwägen, bevor eine Behandlung begonnen wird.

In der Praxis orientieren sich Ärzte an diesem Prinzip, indem sie:

1. Risiko-Nutzen-Analysen durchführen: Ärzte sollten das mögliche Schadenspotenzial einer Behandlung gegen den erwarteten Nutzen für den Patienten abwägen und dabei immer darauf bedacht sein, die sicherste und effektivste Behandlungsmethode anzuwenden.

2. Informierte Zustimmung einholen: Die Patienten sollten über die potenziellen Risiken und Vorteile einer Behandlung aufgeklärt werden, damit sie eine fundierte Entscheidung über ihren eigenen gesundheitlichen Verlauf treffen können.

3. Überprüfung und Aktualisierung des eigenen Wissens: Ein Arzt sollte kontinuierlich seine Kenntnisse und Kompetenzen erweitern und auf dem neuesten Stand halten, um sicherzustellen, dass er Patienten nicht aufgrund von veraltetem Fachwissen schadet.

4. Kooperation mit Kollegen: Ärzte sollten bei Bedarf auch auf die Expertise anderer Fachleute zurückgreifen, um sicherzustellen, dass sie Patienten nicht potenziell schädlichen oder ungeeigneten Behandlungen aussetzen.

Fazit

Der hippokratische Eid mag zwar aus einer anderen Zeit stammen, doch in einer Welt, in der Ärzte ständig mit komplexen ethischen Fragen und Entscheidungen konfrontiert sind, bleibt seine zugrunde liegende Botschaft relevant und bindend. Indem er die essenziellen Grundsätze betont, die sowohl die medizinische Praxis als auch das Arzt-Patienten-Verhältnis prägen sollten, dient der Eid als mächtige Erinnerung an die Verantwortung, Sorgfalt und Integrität, die von Ärzten erwartet wird.

Der Ausdruck „Primum non nocere“ mag zwar nicht direkt im hippokratischen Eid auftauchen, aber seine Botschaft ist dennoch im gesamten Text verwoben und bildet einen zentralen Pfeiler der medizinischen Ethik. Zusammen mit den anderen Prinzipien im Eid unterstreicht dieses unerlässliche Gebot die Idee, dass das oberste Ziel eines jeden Arztes darin besteht, das Wohlergehen und die Sicherheit seiner Patienten zu gewährleisten – ein Prinzip, das auch heute noch im Zentrum der medizinischen Praxis stehen sollte.

Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte/Therapeuten.
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